Ich will jetzt nicht lange über meine Füße schreiben, aber es funktionieren wirklich nur Maßschuhe. Die ersten ließ ich mir vor über 20 Jahren herstellen, die letzten vor rund 15 Jahren. Alle sind noch voll im Einsatz und bereiten mir täglich Freude.
Vor kurzem wollte ich einfache Schuhe kaufen, es gibt schließlich Gelegenheiten, bei denen man nicht auf seine Schuhe achten will – also rein in den Schuh-Discounter. Die Schuhe, so um 50–80 €, sahen nur aus wie Schuhe, waren aber keine. Material und Passform waren unterirdisch. Sie spielten sozusagen Schuh. Ich schätze, dass die Herstellungskosten unter 10 € liegen. Also ab ins Internet und in der Preisklasse um 150 € bei einem namhaften deutschen Hersteller Sneakers bestellt. Die Schuhe passen, die Qualität war aber nicht wirklich besser, vielleicht lagen die Herstellungskosten bei 12 €. Sie hielten übrigens 6 Monate.
Ich verkoste viel Wurst von diversen Anbietern – teure und billige. Rein interessehalber. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber in aller Regel ist billige Wurst genau das: in jeder Hinsicht billig. Materialauswahl, Schummeleien und schnelle Produktionsabläufe führen zu einem billigen Produkt, das auch genauso schmeckt. Ich aß gerade eine Mortadella, die geschnitten im SB für 0,69 €/100 g verkauft wurde, und stellte fest: Die Mortadella spielt nur Mortadella.
Aber seien wir ehrlich: Der Schuh-Discounter verkauft millionenfach mehr Schuhe als mein Schuster, und billige Wurst wird tonnenfach täglich verkauft. Das Problem ist wohl: Wer nur Schuhimitate kennt, weiß nicht, was er vermisst und wer mit Billigwurst aufgewachsen ist, wird auch nichts vermissen. Jetzt brauche ich neue, echte (Maß-) Schuhe und staune: Die sind extrem teuer geworden, ich muss wohl nach einem Mittelweg suchen.
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